Zuschuss zum Kapital der Heringer Bürgerstiftung

13.07.18

Eine Summe von 10.000 € hat Herr Dipl.-Kfm. Andreas Lesser zum Stiftungskapital der Heringer Bürgerstiftung beigetragen, die sich zum Beispiel für Projekte wie diesem hier engagiert:

Thüringer Allgemeine, 13. Juli 2018

Heringer Bürgerstiftung erweckt Ambulatorium zu neuem Leben

Fachwerkhaus in Heringen soll bis 2019 barrierefreie Wohnungen bekommen. Thüringens Ministerpräsident sichert Unterstützung für Heringer Museum zu.

Heringen. „Einfach nur erbarmungswürdig.“ Maiks Schröters Worte sind eindeutig. Und sie fassen nur noch einmal das zusammen, was sich dem Betrachter ohnehin aufdrängt: Heringens Landambulatorium hat schon bessere Tage erlebt. Das alte Gebälk wirkt morsch, der Putz bröselt wie luftiger Blätterteig. Die Zeiten, in denen die medizinische Versorgung der Heringer hier ihr Zentrum hatte, sind längt vorbei. Dass das Ambulatorium bis 1964 noch eine Geburtsstation betrieb – mittlerweile wirkt das unvorstellbar.

Und doch glaubt der Bürgermeister der Landgemeinde (CDU) an eine Zukunft für das im 18. Jahrhundert entstandene Ensemble. Genau wie viele andere auch: Im Frühjahr 2015 finden sich 21 Gründer zusammen, um die Bürgerstiftung Goldene Aue aus der Taufe zu heben. „Um das Leben in den fünf Orten der Landgemeinde weiter anzuschieben“, wiederholt Schröter am Donnerstag den Ansatz. Und eben auch, um das Landambulatorium wieder mit Leben zu erfüllen. Der Traum von einst wirkt heute so greifbar wie nie. So greifbar, dass Maik Schröter und seine Stiftungskollegen Harald Karnstedt und Lutz Schröter die Fortschritte sogar Bodo Ramelow (Linke) präsentieren. Auf seiner Sommertour darf Thüringens Ministerpräsident gestern erleben, wie auf dem Innenhof des Ambulatoriums schon Schubkarren zwischen Paletten voller Baumaterial bewegt werden. Derzeit sei man hier beim ersten Abschnitt der Sanierung. Für rund 48 000 Euro werden unter anderem die Fundamente ertüchtigt, erläutert Maik Schröter.

Geht sein und der Plan seiner Mitstreiter auf, werden hier in den kommenden Monaten etwa 550 000 Euro investiert, das Dach saniert und um Gauben und Balkons ergänzt. Das ehrgeizige Ziel der Stiftung: Bis 2019 werden in dem Fachwerkhaus sechs barrierefrei Wohneinheiten für ältere Menschen entstehen. Ausreichend Interessenten hätten sich bereits gemeldet – ganz ohne Werbung, lächelt Schröter zufrieden.

Der Plan, nicht an der Peripherie zu bauen, sondern nur einen Steinwurf von Arzt, Bank und Physiotherapie entfernt, er geht auf. „In den frei werdenden Wohnungen der Senioren können jüngere Menschen einziehen“, hofft der Bürgermeister. Desolate Bausubstanz im Stadtzentrum sei schädlich für die weitere Entwicklung, lobt am Donnerstag auch Landrat Matthias Jendricke (SPD) den Gegenentwurf der Stiftung.

Nicht minder begeistert ist Ramelow. Es dürfe nicht allein Aufgabe der Kommune sein, sondern müsse von Privatleuten mitgetragen werden, wolle man die Innenstädte erhalten und entwickeln. Der Ministerpräsident ist voll des Lobes: „Ich lasse mich gern einbinden, wenn die Konzepte wie hier stimmen“, sagt er über das Ambulatorium wie auch eine Stunde später über die Pläne für das Schloss. Da wiederum soll ein multimediales Museum entstehen, das die 7500-jährige Besiedlungsgeschichte der Goldenen Aue erlebbar macht. „Ihr wart also die ersten mit Bausparvertrag“, scherzt Ramelow über das „kulturgeschichtlich einzigartige Erbe“, das die neue Museumsleiterin Mirjana Culibrk bewirbt.

Thüringer Allgemeine, Lokalteil Nordhausen / 13.07.2018 / Peter Cott