Eisenacher Geschichtsverein e.V.

Preisträger des Friedrich-Christian-Lesser-Preises 2014

 

Aus der Thüringischen Landeszeitung, 20.11.14 / Peter Rossbach:

„Eisenacher Geschichtsverein gewinnt Lesser-Preis

Für „engagierte, kontinuierliche und hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Heimat- und Lokalgeschichte“ erhielt am Dienstag im Ratssaal des Rathauses der Eisenacher Geschichtsverein den „Friedrich-Christian-Lesser-Preis 2014“ verliehen.

Eisenach. Für die „Historische Kommission für Thüringen“ überreichte deren Vorsitzender Professor Werner Greiling den mit 1000 Euro dotierten Preis an Vereinschef Reinhold Brunner.

Greiling würdigte die Verdienste des Eisenacher Vereins. In Thüringen sei die Aufarbeitung und die Beschäftigung mit der Landesgeschichte aber vielfach auch mit der Lokalgeschichte sträflich vernachlässigt worden. Dies habe sich dann Anfang der Neunziger Jahre mit den Vereinsneugründungen etwa auch 1992 in Eisenach geändert. Aber „mit der Beschäftigung mit der jüngeren Geschichte macht man sich nicht nur Freunde“, so Greiling. Umso lobenswerter sei das Engagement auch des Eisenacher Geschichtsvereins.

Greiling setzt sich dabei für den ausgiebigen Dialog von professionellen Geschichtsforschern und ehrenamtlichen Historikern ein. Dazu lade auch der alljährliche „Tag der Landesgeschichte“ ein, der im kommenden Jahr in Eisenach stattfinde. „Die geschichtliche Arbeit vor Ort braucht das Ehrenamt, langen Atem, braucht Leidenschaft, aber auch Qualifikation“. Er forderte die Politik auf, „die Stadtarchive nicht weiter auszudünnen“. Gerade dort befände sich das Gedächtnis der Städte. Der Preis wurde 2008 von Andreas Lesser ins Leben gerufen. Seine Tochter Amelie Dubroy wünscht den Vereinsmitgliedern, „dass sie auch weiter mit ihrer Leidenschaft bei anderen Menschen Neugier und Interesse für die Geschichte auslösen“.

Vereinschef Reinhold Brunner beklagte, dass Geschichte in der heutigen schnelllebigen Zeit kaum noch eine Rolle spiele. Da sei es auch Aufgabe des Geschichtsvereins dafür zu sorgen, „dass Geschichte für die Handelnden der Gegenwart nicht komplett verloren geht“. Aus Sicht von Oberbürgermeisterin Katja Wolf war die Preisverleihung ein „wunderschöner Moment des Freuens“. Dass mit einem ehrenamtlich organisierten Preis das ehrenamtliche Engagement eines so wichtigen Eisenacher Vereins gewürdigt werde, sei ein Beleg für das außerordentliche bürgerschaftliche Engagement in der Stadt Eisenach. „Und es ist gut, dass sich dieses bürgerschaftliche Engagement zum Wohle der Stadt Raum und Luft verschafft“. Beim Geschichtsverein, so Wolf, gehe das Engagement über die eigentliche Aufarbeitung der Geschichte deutlich hinaus, „dem Verein gelingt es, diese Geschichte anschaulich in unsere Jetzt-Zeit zu transportieren und so noch anschaulicher und verständlicher einer breiten Öffentlichkeit bewusst werden zu lassen.“ Sie hofft, dass der Preis weitere Menschen motiviert, aktiv für die Stadt zu werden.“