Nordhäuser Lesserplatz darf nicht zum Zankapfel werden

28.10.18

Der in der zurückliegenden Woche in der nnz veröffentlichte Artikel „Generationenspielplatz statt Parteibänke“ und ein darauf folgender Beitrag von Steffen Iffland „Der Lesserplatz und seine politische Zweckentfremdung“ veranlasst die Basis der Nordhäuser SPD darauf zu antworten…

„Der Lesserplatz an der Nordhäuser Rautenstraße wird schon in Kürze sein Erscheinungsbild verändern. Und zwar zur Freude der Einwohner der Rolandstadt und ihrer Gäste. Darüber erzielten nach einer intensiven Beratung Vertreter der Stadt Nordhausen, Mitglieder der SPD-Basis-Initiative zur Belebung des Platzes, der Geschäftsführer von „carpe diem“ und die Diakonie Nordhausen Einigkeit.“

Mit diesen Eingangssätzen eines längeren Artikels begann die kontinuierliche Berichterstattung in den Nordhäuser Medien über das Engagement von Bürgern dieser Stadt zur Belebung des Lesserplatzes. Dem vorausgegangen war eine Zusammenkunft der Nordhäuser SPD-Parteibasis im März, um den von der Bundes-SPD-Führung formal ausgerufenen „Erneuerungsprozess“ vor Ort, also auf kommunaler Ebene, mit Leben zu erfüllen. Wir wollten nicht nur reden, sondern auch etwas tun.

Uns als Mitglieder der Parteibasis (allesamt ohne Parteiämter) war es wichtig, nicht auf „Weisungen von oben“ oder auf einen „Anstoß“ unserer örtlichen Parteiführung zu warten, den es trotz mancher anderslautender Berichte auch nie gab. Dieses in der Tat zunächst als SPD-Basisinitiative gestartete Projekt bekam alsbald weitere aktive Mitstreiter: Thomas Erny, Chef vom „Carpe Diem“, Michael Görk, Geschäftsführer der Diakonie Nordhausen, und die Stadtverwaltung Nordhausen.

Und das war gut so. Thomas Erny und Michael Görk hatten nämlich schon vor Jahren eine Initiative gestartet, um aus den in der Tat „toten Platz“ einen Generationen übergreifenden Spiel- und Sportplatz zu machen. Und hatten, wie zu lesen war, auch die nötigen Fördermittel in der Hand. (Warum aus dem Rathaus bislang keine positive Reaktion dazu kam, müssen Oberbürgermeister Kai Buchmann und Bürgermeisterin Jutta Krauth beantworten.) So wurde unser Projekt schließlich zur „Gemeinsamen Initiative zur Belebung des Lesserplatzes“.

Die Anschuldigung vom Mitglied des Kuratoriums der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung und des Stadtrates, Steffen Iffland, den „Platz politisch zu verwerten“ und er werde „politisch ausgeschlachtet, wird somit ad absurdum geführt. Wir haben zwar immer in unserer Berichterstattung darauf verwiesen, dass einige – wenn auch nur wenige – Mitglieder der SPD-Basis bei diesem Projekt beteiligt sind. Ein „reines Parteiprojekt“ war es schon lange nicht mehr und wurde von uns fortan auch nie so in der Öffentlichkeit publiziert.

In der Folge riefen wir in mehreren Pressebeiträgen Bürger, Händler der Rautenstraße, Banken und Sparkassen, Großbetriebe und unsere Wohnungsbau-Unternehmen SWG und WBG dazu auf, unser Vorhaben finanziell zu unterstützen. Mit Ausnahme der Kreissparkasse Nordhausen kam jedoch niemand unserer Bitte nach. Und die Hoffnung der SPD-Basis, eine Sitzbank aus eigenem Spendenaufkommen vollständig finanzieren zu können, erfüllte sich ebenfalls nicht.

So ist es zu erklären, dass auf dem Lesserplatz lediglich erst drei Bänke aufgestellt werden konnten. Zwei von ihnen wurden von Andreas Lesser aus München gesponsert, was wir in unserer Berichterstattung (nnz vom 03.06.2018) auch erwähnten, die dritte teilfinanziert von Nordhäuser SPD-Mitgliedern. Erfreulicherweise haben Mitarbeiter des Nordhäuser Bauhofes drei Betonkuben mit einer Holzverlattung versehen und so mehr Sitzfläche geschaffen.

Doch zufrieden sind wir mit dem gegenwärtigen Zustand des Lesserplatzes nicht. Die Stadtverwaltung hatte zugesagt, bei fehlender Spendenbereitschaft zwei weitere Bänke, die anderswo von den Bürgern nicht genutzt werden, auf den Lesserplatz umzusetzen. Das blieb bisher aus. Ebenso fehlt noch ein Papierkorb, und die drei Bänke sind noch immer nicht fest verankert. Wünschenswert wären zudem noch zwei kleine Spielgeräte. Vielleicht kommt ja doch noch Unterstützung von weiteren Banken, Unternehmen oder auch Parteien.

Wir als Mitinitiatoren des Projektes und sicher auch die Vertreter von „Carpe Diem“ und der Diakonie schlagen vor, mit den Vertretern der entsprechenden Fachämter der Stadtverwaltung Nordhausen nochmals zu beraten, wie in Sachen Lesserplatz weiter verfahren werden soll. Wir sollten alles daran setzen, dass unser Projekt zur Belebung des Lesserplatzes nicht zur „Kampfarena“ unterschiedlich agierender politischer Kräfte wird. Das können wir als Initiatoren nicht gebrauchen.

Wer noch spenden möchte, kann dies über den „StadtgrünFonds Nordhausen – Für eine wachsende Stadt“ tun. Wir sagen schon jetzt: Danke!

Kontoinhaber: Stadt Nordhausen
Geldinstitut: Kreissparkasse Nordhausen
Bankleitzahl: 820 540 52
Konto-Nr.: 30 190 700
IBAN: DE61 8205 4052 0030 1907 00

Georg Backhaus, SPD-Basis-Initiative Nordhausen

Anmerkung der SPD-Basis zu den Fotos: Diese drei Fotos wurden am gestrigen Samstagnachmittag von Hans-Georg Backhaus aufgenommen. Ist es nicht beschämend, dass bereits vor mehreren Wochen das 2017 mit viel Polit-Prominenz eingeweihte Schild überklebt wurde? Hat das noch kein Stadtratsmitglied oder Mitarbeiter der Stadtverwaltung Nordhausen bemerkt? Und wo bleibt hier die Aufmerksamkeit und das entsprechende Tätigwerden des Ordnungsamtes?

Anmerkung der nnz-Redaktion: Auf das politisch motivierte Überkleben des Schildes hatte die nnz bereits vor drei Monaten aufmerksam gemacht und auch über die Reaktion des Rathauses berichtet. Das Ergebnis der „Annahme des Sachverhaltes“ ist bekannt.

veröffentlicht: nnz-online.de