Uni Jena erhält Spende über 300.000 Euro für neue Forscherstelle

9.10.14

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena baut mit privatem Geld die Geschichtsforschung aus. Nach monatelangen Verhandlungen hat die Hochschule jetzt einen Vertrag mit dem Stifter und Unternehmer Andreas Lesser aus München geschlossen.

Für den Aufbau einer neuen Forschungsstelle für Thüringer Regionalgeschichte erhält die Friedrich-Schiller-Universität in Jena 300.000 Euro von einem privaten Spender.

Jena/München.
Danach finanzieren Lesser und die Universität mit jeweils 300.000 Euro über sechs Jahre eine Forschungsstelle für Thüringer Regionalgeschichte. Darüber hinaus ist eine Verlängerung über weitere vier Jahre möglich, teilte der MDR Thüringen am Abend mit.

Der gebürtige Thüringer Andreas Lesser ist erleichtert, dass der Vertrag nun zustande gekommen ist. Für die langwierigen Verhandlungen hat der Stifter jedoch kein Verständnis: „17-monatige Verhandlungen könnten sich Unternehmen nicht leisten, dann wären sie pleite“, sagte Lesser dem MDR. Das Zögern zeigt aus Sicht von Lesser, „wie gering die Wertschätzung für die eigene Landesgeschichte ist. Dies ist mir unverständlich“.

Lesser hofft nun, dass die regionale Geschichtsforschung merklich gestärkt wird. Von den beiden Forschern, einem Akademischen Rat und einem Doktoranden, werde enger Kontakt zu Schulen und Geschichtsvereinen erwartet. „Sie sollen nicht im Elfenbeinturm der Uni verhaftet sein“, so Lesser. Inhaltlich gibt der Zuwendungsvertrag ihnen vor, sich auf die Zeit zwischen dem 16. Jahrhundert und dem Jahr 1914 zu konzentrieren. Thematische Schwerpunkte sind Kleinstaatlichkeit, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Ein externer Beirat soll die unabhängige Evaluierung der am Historischen Institut angesiedelten Forschungsstelle gewährleisten.

09.10.14 / OTZ

 

Archivfoto: Sascha Fromm