Stiftung unterstützt weitere Geschichtsprojekte

16.02.18

Reichsstadttagung in Mühlhausen endet mit Sitzung der Lesser-Stiftung

Thüringer Allgemeine, von Alexander Volkmann

Mühlhausen. Seit 25 Jahren fördert die nach dem Nordhäuser Historiker und Theologen benannte Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung wissenschaftliche Projekte in ganz Deutschland. Vor allem der Thüringer Regionalgeschichte sieht sich die Einrichtung verpflichtet.

Am Mittwoch kamen die acht Stiftungsräte im Traditionszimmer des Sparkassenhauses in der Mühlhäuser Brückenstraße zusammen, um über die Förderung laufender und neuer Projekte zu beraten. So finanziert die Stiftung ein wissenschaftliches Kolloquium zum Mühlhäuser Rechtsbuch, das vom 3. bis 5. Oktober stattfindet, wie Mühlhausens Stadtarchivar Helge Wittmann, ebenfalls Stiftungrat, bestätigte. Die älteste deutschsprachige Überlieferung des städtischen Rechtes aus dem Jahr 1225 gehört zu den Schätzen der Mühlhäuser Sammlung.

Bereits seit 2013 trägt die Lesser-Stiftung auch die Reichsstadttagungen des Mühlhäuser Arbeitskreises für Reichstadtgeschichte. Die diesjährige Veranstaltung mit Exkursionen und 16 Fachvorträgen holte Anfang dieser Woche 120 Teilnehmer, vor allem Wissenschaftler, nach Mühlhausen und gehört zu den öffentlichkeitswirksamsten Veranstaltungen der Stiftung.

„Die Tagung bietet uns die Möglichkeit, Mühlhausen bekannter zu machen und unser wissenschaftliches Netzwerk zu erweitern“, sagt Wittmann.

Die Lesser-Stiftung trägt außerdem die Hälfte des städtischen Eigenanteiles für die Erstellung eines Städteatlasses und war maßgeblich an Publikationen aus dem Stadtarchiv beteiligt. Gegründet wurde sie 1992 von dem heutigen Vorstand Andreas Lesser und dessen Eltern. Sie sind Nachfahren des ersten Nordhäuser Chronisten, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts wirkte.

Während bei Stiftungsgründung vor allem die Historie der Nordthüringer Stadt im Fokus stand, geht das Engagement heute weit über deren Grenzen hinaus. Die Stiftungsräte kommen aus ganz Deutschland, treffen sich zweimal jährlich. Das Stiftungsvermögen beträgt mittlerweile 5,2 Millionen Euro.